Der Unsinn der Gentechnik

04.06.2015 22:13

Dr. rer. nat. Stefan Lanka

Die Behauptungen der Pharmaindustrie, dass die heutige und zukünftige "Gentechnik" - angewandt in den "Life-Sciences" (den Wissenschaften des Lebens) - erkennen könne, was Krankheit ist, und in der Lage sei, reparierend eingreifen und nebenbei noch das Problem des Hungers in der Welt zu lösen, bedürfen einer kritischen Klarstellung. Die diesem Denken zugrundeliegenden Vorstellungen über die Natur des Lebens und insbesondere der Genetik sind nämlich schon lange überholt. Und daraus ergeben sich ganz konkrete Gefahren für Mensch und Umwelt, wenn evolutionär bedingte Gesetzmäßigkeiten ignoriert und Grundlagen des Lebens durch massive Eingriffe bioaktiver Substanzen zerstört werden.

Einer der grundlegenden Denkfehler der "Gentechnik" liegt in der Annahme, dass in den Erbgutfäden, den Chromosomen des Zellkerns, alle Information und das Programm enthalten seien, anhand derer sich das Leben entwickelt und aufrechterhält. Dies ist aber nicht der Fall. Die lebende Zelle bedient sich, den Prinzipien der Selbstorganisation entsprechend, von selbst derjenigen Stückchen der Erbsubstanz, die es für den Aufbau bestimmter Eiweiße und Biokatalysatoren (Enzyme) benötigt.

 

Eine weitere Fehlannahme ist, dass die "Sprache" der Erbsubstanz (das heißt, wie die bestimmte Abfolge der vier genetischen "Buchstaben" - A,G,T,C - "gelesen" wird) in allem Lebendigen gleich sei. Heute wissen wir, dass sie sogar in ein und demselben Organismus höchst unterschiedlich ist; und vor allem, dass auf allen Ebenen der "Umschreibung genetischer Information" in Eiweiße bis dato mehr Ausnahmen bekannt sind als Regeln, die noch vor einigen Jahren aufgestellt wurden. Heute ist auch niemand mehr in der Lage, ein "Gen" zu definieren, weil Erbsubstanz je nach Kontext ganz unterschiedlich oder gar nicht gebraucht wird. Deswegen ist die "Gentechnik" auch keine Technik im eigentlichen Sinne, sondern ein willkürliches Herumprobieren auf Basis von Zufall und Irrtum und der Auswahl von scheinbar Funktionierendem.

Das naive Modell einer statischen Genetik, das linearen Gesetzmäßigkeiten folgen soll, ist unter anderem auf Gregor Mendel zurückzuführen, der bei Züchtungsexperimenten nur jene Beobachtungen publizierte, die seinem Modell einer statischen Genetik scheinbar entsprachen. Dass sich die allermeisten Beobachtungen durch dieses Modell nicht erklären lassen, da hier mehrere Faktoren eine Rolle spielen, hindert die heutige "Gentechnik" nicht an der Behauptung, dass so komplexe Entwicklungen bis hin zu chronischen Erkrankungen einerseits sowie Intelligenz und Schönheit andererseits in identifizierbaren "Genen" festgelegt seien. Mehr noch - es wird behauptet, dass es möglich sei, gezielt in diese "Gene" einzugreifen und fehlerhafte Stücke durch intakte oder sogar optimierte zu ersetzen.

Die Realität ist anders und ernüchternd: Es ist keinesfalls möglich, manipulierte Erbsubstanzstücke gezielt in bestimmte Bereiche der Erbsubstanzfäden einzubringen, noch weniger aber,  negativ definierte Bereiche daraus zu entfernen. Die Erbsubstanzfäden - und das ist nur ein Grund - sind nämlich viel zu lang und zerbrechlich, um sie intakt der Analyse und der Manipulation zugänglich zu machen. Manipulierte Erbsubstanz fügt sich zufällig und nicht gezielt irgendwo in das Chromosom ein, zerstört dort (und auch fern dieser Stelle) den genetischen Kontext und sogar die Struktur der Chromosomen.

Erschreckt stellt nun auch die internationale Forschung fest, dass sich manipulierte Erbsubstanz entgegen der Behauptungen der "Life Sciences" nach allen Seiten hin unkontrolliert ausbreitet, Ökosysteme empfindlich stört etc.; ohne allerdings die gebotenen Konsequenzen zu ziehen, nämlich sämtliches Manipulieren an der Erbsubstanz umgehend einzustellen. Mehr noch - die Katastrophe ist bereits eingetreten: Manipulierte Erbsubstanz, die in einem unter Todesangst gefügig gemachten "Krebs"-Patienten experimentell als "Gentherapie" eingebracht wurde, findet sich alsbald in der Keimbahn, in jenen Zellen also, die die vermehrungsfähigen Zellen, aus denen zukünftiges Leben entsteht, bilden. Hier war der Gesetzgeber nicht so schnell wie die "Life Sciences",  denn beim Menschen ist das Einbringen von manipulierter DNA in diese Zellen aus guten Gründen bis heute noch überall verboten. Die Folgen im neu entstehenden Leben und für die zukünftigen Generationen sind nämlich unkalkulierbar und vor allem unwiderruflich.

Eine der Versprechungen der "Gentechnik" ist, dass sie das Krebsproblem lösen werde. Schon lange wurde in diesem Zusammenhang behauptet, dass an der Entstehung von Krebs genetische Veränderungen (sogenannte Mutationen) schuld seien,  obwohl immer schon bekannt war, dass viele Zelltypen niemals Krebs entwickeln,  selbst wenn sie dem gleichen Risiko - "Mutationen" zufällig, durch Strahlung oder krebsauslösende Substanzen, zu entwickeln - ausgesetzt sind. Andere Denkschulen der pharmakologischen Krebsforschung machen uns wiederum glauben, dass bestimmte genetische Schalter oder sogar "Krebsgene" alleine oder teilweise, an der Entstehung von Krebs schuld seien. Sie bieten bereits "Nachweismethoden" an, die solche Krebsgene angeblich "sicher" feststellen können. [...]

Die "Life Sciences" haben bis heute nachhaltig ignoriert, dass es sich bei Krebs im Prinzip um ein Energiegewinnungs-Problem handelt. Wenn die Zelle keinen Sauerstoff mehr verwerten oder kein Sauerstoff zur Zelle gelangen kann, kann sie nur noch auf die evolutionär alte Methode der Energiegewinnung zurückgreifen, nämlich auf Gärung. Die Energieausbeute ist bei der Gärung jedoch so gering, dass mehrzelliges Leben im Verbund nicht mehr erhalten werden kann. Die Gärung ist das einzige gemeinsame Kennzeichen aller Krebsarten. Dieses Faktum wurde wohl deshalb geflissentlich übersehen, weil die den Sauerstoff nutzenden Energieaggregate, die sogenannten "Mitochondrien" (gleichsam die "Lungen" unserer Zellen), Bakterien sind, die in jeder unserer Körperzellen in enger (Endo-)Symbiose leben, - Bakterien mit eigenem Erbgut (quasi unser zweites Erbgut). Weil die "Life Sciences" ausschließlich auf den Zellkern fixiert sind, wurde die Bedeutung dieses Faktums bis heute von der Öffentlichkeit nicht registriert.

Eine wesentliche Frage wurde von den "Life Sciences" jedoch absichtlich übersehen: Warum sollen ausgerechnet diese Bakterien nicht gegen Antibiotika, die direkt im Zellinnern wirken, anfällig sein? Vor allem gegen jene Antibiotika, die den Aufbau der Folsäure hemmen, die wiederum für den Aufbau des genetischen Buchstabens "T" unabdingbar ist? (So hemmt das wohl potenteste Antibiotikum, nämlich Bactrim, eine Mixtur aus 2 Chemoantibiotika, den Aufbau der Folsäure gleich doppelt. Bactrim soll maximal 10 Tage eingenommen werden, weil es dann bereits zu irreversiblen Schäden im Blutbild kommen kann; mit einer Ausnahme: bei "HIV-Positiven" soll es bis zum Ende des Lebens prophylaktisch gegen Pilzbefall der Lunge eingesetzt werden.) Wie ist es möglich, dass durch Antibiotika nur die "bösen" Bakterien getroffen werden? Auch diese Frage blieb bislang unbeantwortet. [...]

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